Nabucco

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Nabucco – Giuseppe Verdi | Oper
Ungefähre Spieldauer: 2 Stunden 30 Minuten, inklusive einer 20-minütigen Pause
Sprache: In italienischer Sprache mit Übertiteln in Tschechisch und Englisch
Empfohlenes Alter: ab 15 Jahren

 

Die Oper Nabucco, die die dramatische Geschichte der Unterwerfung der Israeliten durch den König von Babylon erzählt, gehört zu Giuseppe Verdis bekanntesten Werken. Eindrucksvolle Chorszenen, leidenschaftlich virtuose Arien und die immer aktuellen Themen von Krieg, Machtgier, Verrat, Leben und Tod machen sie zu einem festen Bestandteil des Repertoires großer Opernhäuser.

 

Die Titelfigur basiert auf der historischen Gestalt des Königs Nebukadnezar II. Die Oper beginnt mit einem tatsächlichen Ereignis, der Zerstörung des Salomonischen Tempels im Jahr 587 v. Chr. Die anschließende Bekehrung Nabuccos (Nebukadnezars) zum Judentum und die Befreiung der Hebräer aus der babylonischen Gefangenschaft hingegen sind Erfindungen des Librettisten, ebenso wie die komplexen familiären Verwicklungen und der Zwist zwischen Nabuccos zwei Stieftöchtern, die um die Liebe desselben Mannes und den Thron wetteifern. Durch die freie Verknüpfung historischer Fakten, biblischer Legenden und dichterischer Fantasie konnte Verdi erstmals seine musikalische Ausdruckskraft in vollem Umfang entfalten. Der durchschlagende Erfolg seiner dritten Oper bei der Uraufführung 1842 an der Mailänder Scala ebnete dem 28-jährigen Komponisten den Weg zum Ruhm. Die bekannteste Nummer der Oper, der Chor „Va, pensiero, sull‘ali dorate“ („Flieg, Gedanke, auf goldenen Flügeln“), bringt die Sehnsucht der hebräischen Gefangenen nach Freiheit zum Ausdruck.

 

Zur Zeit Verdis wurde das Lied jedoch zum Symbol des Widerstands italienischer Patrioten gegen die österreichische Vorherrschaft – eine inoffizielle Hymne der Bewegung für ein geeintes, unabhängiges Italien – und hat seine politische Bedeutung bis heute bewahrt. Wie Verdis Librettist sich von der Bibel, insbesondere von Psalm 137, inspirieren ließ, so betont auch Regisseur Tomáš Ondřej Pilař in seiner Inszenierung der neuen Produktion der Staatsoper die biblische Symbolik.

 

 

Handlung

 

Erster Akt – Jerusalem
Im Tempel des Salomon in Jerusalem

Die Hebräer und Leviten sind in Salomons Tempel versammelt, um das Schicksal der Israeliten zu beklagen, die vor kurzem vom babylonischen König Nabucco besiegt wurden. Dieser marschiert gerade in die Stadt ein. Der Hohepriester Zaccaria ermutigt seine Gefolgsleute, die Hoffnung nicht aufzugeben, da sie in Nabuccos Tochter Fenena eine wertvolle Geisel besitzen. Fenena wird durch Ismaele bewacht, den Neffen des Königs Sedecia von Jerusalem. Ismaele ist in Fenena verliebt, die ihn unter großem persönlichem Risiko befreit hatte, als er Gefangener in Babylon war. Diese Gunst möchte er nun zurückgeben. Die zwei planen fortzulaufen, als Abigaille, von der jeder glaubt, sie sei Nabuccos erstgeborene Tochter, an der Spitze von als Hebräer verkleideten babylonischen Soldaten den Tempel betritt. Abigaille offenbart Ismaele ihre Liebe und bietet an, alle Hebräer freizulassen, wenn er ihre Liebe erwidert. Ismaele will sich nicht erpressen lassen. Währenddessen begehren Hebräer, die von Nabuccos Soldaten gejagt wurden, Zuflucht im Tempel. Nabucco erscheint. Zaccaria droht, Fenena zu töten, wenn Nabucco und seine Leute es wagen, den heiligen Platz zu missachten. Er hebt den Dolch, aber Ismaele schreitet ein und rettet sie vor dem Tod. Zaccaria verdammt den Verräter. Nabucco umarmt seine Tochter und befiehlt, den Tempel niederzubrennen.

 

Zweiter Akt – Der Frevler
1. Szene – Die königlichen Zimmer im Palast in Babylon

Aus einem von Nabucco geheimgehaltenen Dokument erfährt Abigaille ihre wahre Herkunft. Sie ist nicht Nabuccos Erstgeborene, sondern die Tochter einer Sklavin.

Sie ist entschlossen, sich an Fenena zu rächen, der Nabucco den Thron anvertraut hat, während er die Hebräer bekämpft. Sie will ihre Rivalin töten, den Thron übernehmen und die Nachricht verbreiten, dass Fenena tot sei. Ihr Vorhaben wird durch den Hohepriester des Baal unterstützt.

 

2. Szene – In einem anderen Flügel des Palastes

Zaccaria ist frei. Er und seine Leute bekehren Babylonier, die zum jüdischen Glauben konvertieren. Der Chor der Leviten verwünscht Ismaele, da er Fenena das Leben gerettet hat. Sie verachten ihn wegen seines Verrates (Fluchtmöglichkeit für Fenena). Zaccaria gebietet dem Chor Einhalt – Ismaele sei kein Verräter, da er das Leben einer Konvertierten gerettet hat.

Abigaille ist dabei, ihren Plan auszuführen, die Macht an sich zu reißen, als Nabucco zurückkehrt. Er ergreift die Krone und erklärt sich selbst zum Gott, den die Leute bis in alle Ewigkeit anbeten sollen. Blitze schlagen neben dem König ein, er verliert den Verstand. Abigaille setzt sich die Krone auf.

 

Dritter Akt – Die Weissagung
1. Szene – Die hängenden Gärten im königlichen Palast in Babylon

Abigaille, die sich selbst zur Königin ernannt hat, sitzt auf dem Thron im Beisein des Hohepriesters, um die Huldigung der Adligen zu empfangen. Der wahnsinnig gewordene Nabucco erscheint. Abigaille bringt ihn mit List dazu, das Dokument zu unterschreiben, mit dem das Todesurteil der Hebräer, inklusive der konvertierten Fenena, vollstreckt werden kann.

Nabucco begreift dies zu spät, protestiert und droht Abigaille, die Details ihrer Geburt offenzulegen. Er sucht nach dem Dokument über ihre Herkunft, aber Abigaille hat es schon und zerreißt es. Sie übergibt den alten König den Wachen und lässt ihn einsperren. Nabucco bittet sie um Verzeihung und verspricht, den Thron abzutreten, wenn Abigaille Fenena verschont. Abigaille lehnt den Vorschlag ab.

 

2. Szene – An den Ufern des Euphrat

Die Hebräer, zur harten Arbeit verdammt, beklagen ihr „schönes und verlorenes Heimatland“ (Gefangenenchor „Va, pensiero“) und rufen den Herrn um Hilfe. Zaccaria ermutigt sein Volk mit der Prophezeiung von der Heimsuchung und dem Untergang Babylons.

 

Vierter Akt – Das zerbrochene Götzenbild
1. Szene – Räume des königlichen Palastes in Babylon

Nabucco, der aus einem tiefen Schlaf voller Alpträume erwacht, hört Fenenas Namen von der Straße; die Gefangenen und Fenena werden zur Hinrichtung geführt. In diesem Moment väterlicher Angst verlässt ihn der Wahnsinn. Nabucco kniet nieder, um den Gott der Hebräer um Erbarmen anzuflehen und ihm Verehrung zuzusagen. Plötzlich öffnet sich das Tor, und eine Gruppe königstreuer Wachen erscheint. Mit gezogenem Schwert folgen sie ihm, um seine Krone zurückzufordern und Fenena zu befreien.

 

2. Szene – In den hängenden Gärten des königlichen Palastes in Babylon

Fenena wurde mit anderen Hebräern zum Opferaltar in den hängenden Gärten gebracht. Der Hohepriester des Baal führt die Opferzeremonie durch, als Nabucco und seine Gefolgsleute eintreten. Er befiehlt, das Götzenbild umzustürzen. Es fällt zu Boden und zersplittert. Die Juden sind befreit, und Nabucco ermahnt seine Leute, sich vor dem Gott der Juden Jehovah zu verneigen. Die besiegte Abigaille vergiftet sich. Sterbend bittet sie den Gott der Hebräer um Vergebung. Nabucco preist zusammen mit dem Volk Israels Jehova und die wiedergewonnene Freiheit.

Programm und Besetzung

Dirigent: Hermann Bäumer
Nabucco: Nikoloz Lagvilava, Stepan Drobit
Abigaille: Lilla Lee, Oksana Nosatova
Zaccaria: Ivo Stánchev, Iurie Maimescu
Fenena: Markéta Cukrová, Stanislava Jirků
Ismaele: Richard Samek, Josef Moravec, Maksym Voroček
Hohepriester des Baal: Jan Hnyk, Miloš Horák
Abdallo: Vít Šantora, Michal Bragagnolo, Michael Skalický
Anna: Veronika Kaiserová, Eliška Gattringerová
Schauspieler: Vojtěch Fülep, David Králík, Michal Soukup, Vojtěch Svoboda

 

Chor der Staatsoper
Orchester der Staatsoper
Ballett der Oper des Nationaltheaters
Schülerinnen und Schüler der Ballettschule Olga Kyndlová
Eine Koproduktion mit dem Slowakischen Nationaltheater

 

Inszenierung: Tomáš Ondřej Pilař
Bühnenbild: Petr Vítek
Kostüme: Dana Haklová
Choreografie: Martin Šinták
Lichtdesign: Daniel Tesař
Chorleitung: Adolf Melichar, Marek Valášek
Dramaturgie: Jitka Slavíková

Staatsoper Prag

Die Staatsoper heute
Die Staatsoper (früher die Staatsoper Prag, zwischen 1948 und 1992 das Smetana-Theater, und ursprünglich das Neuen Deutsche Theater) ist seit 2012 ein Teil des National Theatre. Die Oper und Ballett Ensembles geben Repertoire Auftritte an der Staatsoper.


Geschichte
Die Staatsoper Prag bleibt in dem Gebäude, das am 5. Januar 1888 als Prager deutsche Szene mit der Aufführung von Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ eröffnet wurde. Im 19. Jahrhundert, Prager Deutsche Szene spielten im Ständetheater. Der Wunsch nach einem eigenen Theater führte zu Verhandlungen im Jahre 1883 für den Bau eines neuen Theaters Gebäude für die Deutsche Theater Gesellschaft. Im Laufe der nächsten drei Jahre wurde ein Entwurf erarbeitet und an das Wiener Atelier Fellner und Hellmer übergeben. Für die Gestaltung war der Architekt des Wiener Stadttheaters Karl Hasenauer zuständig, während der Prager Architekt Alfons Wertmüller an der Konstruktion nahm Teil. Finanzierung wurde aus privaten Sammlungen gewährleistet. Mit seinem geräumigen Auditorium und Neo-Rokoko-Dekoration, dieses Theater Gebäude zählt zu den schönsten in Europa.

 

Anreise

Auto
​Auf Wilsonova Straße, von der linken Spur in der Nähe der Staatsoper nehmen Sie die Auffahrt zur Slovan oberirdische Garage.


Straßenbahn


Tagsüber Straßenbahn Nr. 11 bis zur Haltestelle "Muzeum", durch die Unterführung unter Legerova Straße in Richtung des Nationalmuseum, an der Kreuzung rechts entlang des Neuen Gebäudes des National Museums.

 

Tagsüber Straßenbahnen Nr. 3, 9, 14 und 24 oder in der Nacht Straßenbahnen Nr. 51, 52, 54, 55, 56 und 58 bis zur Haltestelle "Václavské náměstí", dann zu Fuß bergauf auf der linken Seite des Wenzelsplatz bis zum Ampel über Wilsonova und Vinohradská Straßen. Dann links ab entlang des neuen Gebäudes des National Museums.

 

Metro
Nehmen Sie Linien A und C (grün und rot) bis zur Haltestelle “Muzeum” , und dann zu Fuß entlang des neuen Gebäudes des National Museums.

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